Was ist Raumplanung?
Raumplanung ist ein ingenieurs- und gesellschaftswissenschaftliches, interdisziplinäres Arbeitsfeld, das sich mit den räumlichen Entwicklungen der Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen beschäftigt. Die unterschiedlichen räumlichen Ebenen reichen vom Wohnumfeld und Wohnquartier über den Stadtteil, die Gesamtstadt, die Region, die Landes- und Bundesebene bis hin zur europäischen und internationalen Ebene. Auf allen räumlichen Ebenen werden dabei verschiedene fachliche Ausrichtungen wie z.B. Städtebau, Wohnen, Verkehr, Landschaft, in ihren wechselseitigen Abhängigkeiten und Wirkungen vernetzt miteinander betrachtet.
Aufgabe der Raumplanung ist es, unterschiedliche Anforderungen, Konflikte und Chancen im Raum zu analysieren und darauf aufbauend Konzepte, Lösungswege und Strategien aufzuzeigen sowie deren Umsetzung zu begleiten. Aktuelle bzw. zukünftige Problemlagen werden vorausschauend behandelt. Ziel ist es dabei, eine nachhaltige und gerechte Entwicklung auf allen räumlichen Ebenen zu unterstützen und zu forcieren.
Themen können beispielsweise die Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Wohnungsmarkt und die Infrastrukturnachfrage sein oder Aspekte von Migration und Stadtentwicklung. Die Folgen des wirtschaftlichen Strukturwandels für die regionalen Arbeitsmärkte und die Standortanforderungen der Wirtschaft sind ebenso diskutierte Themen wie die Konsequenzen von Umweltbelastungen und Umweltrisiken.
Die Fakultät Raumplanung
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Querschnittsorientierte Aufgabe
Raumplanung ist eine querschnittsorientierte Aufgabe, d.h. Planer*innen arbeiten fachübergreifend und in interdisziplinären Zusammenhängen. Im Mittelpunkt des Studiums steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Handlungsweisen, durch die Raum genutzt und in Anspruch genommen wird. Ausgangspunkt sind deshalb die raumwirksamen Daseinsfunktionen wie Wohnen, Arbeiten, sich versorgen und sich erholen. Da sich räumliche Nutzungen und Ansprüche vielfach überlagern und miteinander in Konflikt stehen, ist es Aufgabe der Raumplanung, im Interesse des Gemeinwohls die Belange gegeneinander und untereinander abzuwägen und nach umwelt-, sozial- und wirtschaftsverträglichen Lösungen zu suchen.
Aufgrund ständiger gesellschaftlicher Veränderungen ist die Raumplanung mit sich wandelnden Nutzungsansprüchen an den Raum konfrontiert, auf die sie innerhalb der genannten Bereiche offen und flexibel eingehen muss.
Diese grundlegende interdisziplinäre Ausrichtung wird insbesondere durch die Vorlesungsreihe "Was ist Raumplanung? (WIR)" deutlich, die bereits im ersten Fachsemester des Bachelor-Studiums das breite Spektrum raumplanerischer Themen und die ganzheitliche Perspektive auf Raum von Studienbeginn an verdeutlicht.
Raumplanerische Fähigkeiten
Um Lösungsansätze und Strategien zu erarbeiten und diese umzusetzen, brauchen Planer*innen neben fachlichem Wissen vor allem die Fähigkeit Probleme und Situationen zu erkennen und zu analysieren sowie konzeptionelle, kreative Lösungen zu finden. Dies erfordert ein grundlegendes Interesse an gestalterischen, politischen, ökonomischen, ökologischen, juristischen und soziologischen Themen, sowie die Fähigkeit sich schnell in neue Themenfelder einarbeiten zu können.
Unverzichtbar sind darüber hinaus kommunikative Fähigkeiten für die Arbeit im Team und in der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Positionen von allen am Planungsprozess beteiligten Akteur*innen, wie z.B. Fachleute, Politiker*innen, Bürger*innen, Unternehmen, Behörden oder zivilgesellschaftliche Gruppen. Die Studienangebote der Fakultät sind daher darauf ausgerichtet, den Studierenden neben umfangreichen Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Arbeiten die relevanten fachlichen und methodischen Kompetenzen sowie Kompetenzen zum eigenmotivierten, selbständigen und kooperativen Arbeiten zu vermitteln.