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Bachelor Raum­pla­nung

Studien­struktur & Studieninhalte

Das Bachelorstudium an der Fakultät Raumplanung umfasst acht Semester. Am Ende erhältst du den Bachelor of Science (B.Sc.). Damit kannst du dich in die Stadtplanerliste der Architektenkammer NRW eintragen lassen und auch schon als Raumplaner:in arbeiten. Oder du studierst noch den zweisemestrigen Master bei uns an der Fakultät.

Studienaufbau

Im Bachelor-Studium gibt es insgesamt 26 Module, die verschiedene Lehrveranstaltungen abdecken. Laut der Bachelor-Prüfungsordnung musst du insgesamt 240 Leistungspunkte (LP) durch das Bestehen der einzelnen Module sammeln. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Modulen und Prüfungsleistungen findest du im Modulhandbuch. Das kannst du dir gerne schon vor Studienbeginn anschauen, zu Beginn des Studiums erläutern wir das aber auch alles noch einmal persönlich.

*Stand: 2023

Studienverlauf

Einen großen Teil des Studiums machen die Projekte und Entwürfe aus. Hier versuchen wir, das in den Vorlesungen erlernte Wissen gleich in Kleingruppen einzuüben und die praktische Relevanz aufzuzeigen. In den ersten Semestern lernst du neben den Grundlagen der Raumplanung auch Vieles zu Arbeits- und Forschungsmethoden. In der zweiten Hälfte des Studiums lernst Du dann mehr zu einzelnen Sektoren der Raumplanung wie Landschaft und Umwelt, Energie, Verkehr oder Wohn- und Gewerbeimmobilien und lernst Vieles zu den Zusammenhängen aller Planungsinhalte.

Du interessierst Dich für ein Auslandssemester? Im Bachelor Raumplanung bietet sich hierfür vor allen Dingen das siebte Semester an.

Infografik der Studienstruktur im Bachelor of Science

Projekte und Entwürfe sind das Markenzeichen des Raumplanungsstudiums in Dortmund. In den Studienprojekten arbeiten die Studierenden in Gruppen von etwa 13 Leuten an raumplanungsbezogenen Problemen. Dabei wird kooperativ und mit wissenschaftlichen Methoden gearbeitet, alles unter der Anleitung von Betreuerinnen und Betreuern. Die Themen sind immer aktuell und beziehen sich auf wichtige Fragen der Raumplanung – oft gibt es auch die Chance, mit der Praxis zusammenzuarbeiten. In den letzten Jahren wurden zum Beispiel Themen wie Stadterneuerung, soziale Integration im Viertel, Verkehrskonzepte für die Zukunft oder Klimaanpassung behandelt.

Die Projekte sind besonders praktisch orientiert und helfen Studierenden, selbstständig und motiviert zu arbeiten. Dabei lernen sie verschiedene wissenschaftliche Methoden und wie man richtig recherchiert, Daten erhebt und wissenschaftlich schreibt. Außerdem sammeln sie wichtige Schlüsselkompetenzen, vor allem für die Teamarbeit – dazu gehören Projektkoordination, Präsentationen halten, moderieren, diskutieren sowie Konflikte lösen.

Im Anfänger:innen-Projekt (Modul 2) liegt der Fokus darauf, diese Schlüsselkompetenzen zu erlernen sowie Teamarbeit und wissenschaftliches Arbeiten zu üben. In den Fortgeschrittenen-Projekten (Modul 3) können die Studierenden dann komplexere raumplanerische Fragen angehen und sich fachlich vertiefen – hier steht analysebasiertes und konzeptionelles Arbeiten im Vordergrund.

Abstracts zu abgeschlossenen Projekten findet ihr in den Veröffentlichungen der Studien­projekte.

In den Städtebaulichen Entwürfen (Module 3 und 5) arbeiten die Studierenden in kleinen Gruppen von drei bis fünf Leuten daran, ihre gestalterischen Fähigkeiten im Umgang mit dem Raum zu entwickeln – sowohl in der zweiten als auch in der dritten Dimension. Sie lernen dabei auch etwas über die unterschiedlichen Ansprüche verschiedener Nutzergruppen an Räume sowie darüber, wie man einen vorhandenen Raum analysiert und daraus konzeptionelle Maßnahmen ableitet. Wenn sie dann ihre Ideen für das Entwurfsgebiet ausarbeiten, bekommen sie ein Gefühl dafür, wie man Pläne erstellt und diese als Kommunikationsmittel nutzt.

Durch die Entwürfe können Studierende ihre konzeptionellen Fähigkeiten auf verschiedenen Maßstabsebenen trainieren. Im Städtebaulichen Entwurf III setzen sie sich theoretisch mit aktuellen Fragestellungen auseinander und bringen das Ganze dann in ein räumliches Leitbild oder ein städtebauliches Konzept ein – inklusive Vorschläge für eine Umsetzungsstrategie. So vertiefen die Studierenden ihr Wissen zur Stadt­entwicklung und lernen es integriert anzuwenden.

Weitere Infos zum Projekt­studium findet ihr hier.

In den gesellschaftlichen Grundlagen (Modul 6) lernen Studierende, wie man die wichtigsten Ideen und Fragen aus der Stadt- und Regional­soziologie sowie der Geschlechterperspektive versteht. Das Ziel ist, dieses Wissen in Planungsprozesse einzubringen und damit einen echten Unterschied zu machen.

In den ökonomischen Grundlagen (Modul 7) geht es darum, volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu erlernen und zu verstehen, wie räumliche Entwicklung funktioniert. Die Studierenden sollen sich mit zentralen Fragen, Methoden und Erklärungsansätzen aus den Wirtschaftswissenschaften auseinandersetzen – so schaffen sie eine solide Basis für die räumliche Planung.

In den Grundlagen von Raum, Recht und Verwaltung (Modul 8) bekommen die Studierenden einen ersten Einblick in die rechtlichen Vorgaben und Anforderungen staatlicher Planung. Sie lernen, wie man raumplanerische Fragen aus einer rechtlichen Sicht betrachtet und einfache Rechtsfragen selbst beantworten kann.

Im Bereich der Arbeits- und Forschungsmethoden lernen die Studierenden, wie sie Methoden für die räumliche Forschung und Planung anwenden können. In Modul 9 geht es darum, mit empirischen Erhebungs- und Analysemethoden relevante Daten zu sammeln und auszuwerten. Die Studierenden machen das selbstständig und lernen, welche qualitativen oder quantitativen Methoden am besten für planungsbezogene Probleme geeignet sind.

In Modul 10 geht es um graphische Analyse- und Darstellungsmethoden. Hier lernen die Studierenden, planerische Themen auf verschiedenen räumlichen Ebenen zu bearbeiten, zu interpretieren und visuell darzustellen. Sie bekommen Skills in der Planungskartographie – von der Datensammlung über die Analyse bis hin zur Präsentation. Besonders wichtig sind dabei Geoinformationssysteme (GIS) und Computer-aided Design (CAD), die sie in den passenden Kontexten anwenden.

Das als Wahlpflicht angebotene Übungsmodul (Modul 11) gibt den Studierenden die Chance, ihr methodisches Wissen an aktuellen Forschungsfragen zu vertiefen. Dazu gehört vor allem, wie man raumplanungsrelevante Informationen und Daten findet und diese dann nutzt, um Dinge zu beschreiben, zu erklären oder Prognosen aufzustellen.

Im Bereich der integrierenden Raumplanung geht es darum, wichtige Inhalte des Raumplanungsstudiums auf unterschiedlichen Ebenen kennen zu lernen. Im Modul Räumliche Gesamtplanung (Modul 12) bekommen die Studierenden die Skills, um Raumordnungspläne zu verstehen und deren praktische Anwendung einzuschätzen. Sie lernen, wie verschiedene Planungsansätze und In­stru­men­te auf unterschiedlichen Ebenen (wie Kommune, Region, Land, Bund und Europa) funktionieren und können so die Möglichkeiten und Grenzen der Raumplanung in den einzelnen Bereichen bewerten.

Im Modul Stadtgestaltung und Denkmalpflege (Modul 13) geht es darum, wie man Orts- und Landschaftsbilder gestaltet und wie man aktiv in die Prozesse der Stadtgestaltung eingreifen kann. Hier werden auch die Grundlagen der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes vermittelt.

Im Modul Bodenpolitik (Modul 14) erarbeiten sich die Studierenden ein theoretisches und praktisches Verständnis dafür, wie man Bodennutzungen und -werte planen kann. Außerdem lernen sie Methoden kennen, um selbstständig ein kommunales Konzept für das Bo­den­ma­nage­ment zu erstellen oder ein einfaches Verkehrswertgutachten anzufertigen. Dazu gehört auch das kritische Bewerten verschiedener bodenpolitischer Ansätze und Strategien.

Die Querschnittsmodule im Bachelorstudium zeichnen sich durch ihren in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Charakter und ihr breites Wahlpflichtangebot innerhalb der einzelnen Module aus. Die Querschnittsmodule kön­nen zudem flexibel in den Studienverlauf eingebaut wer­den. Jedes Modul deckt einen spezifischen Teil der in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Aus­bil­dung ab.

In der allgemeinen Planungs­theorie (Modul 15) erwerben die Stu­die­ren­den über eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Theo­ri­en der Raum­pla­nung die Kom­pe­tenz, das Selbstverständnis der Disziplin Raum­pla­nung zu reflektieren und entwickeln neben dem Verständnis dafür, warum, wo, und wie geplant wird, auch ein Bewusstsein dafür, von wem, mit wem und für wen geplant wird. Die Stu­die­ren­den verstehen die historischen Zusammenhänge, die zur Institutionalisierung des heutigen Planungssystems in Deutsch­land geführt haben und kön­nen ih­re eigenen planerischen Tätigkeiten im disziplinären Kontext einordnen.

Im Modul Methoden, Verfahren und In­stru­men­te (Modul 16) lernen die Stu­die­ren­den wissenschaftlich begründete Methoden der planerischen und projektorientierten Entscheidungsvorbereitung sowie die zur Implementierung derartiger Pläne und Projekte nötigen Verfahren und In­stru­men­te zu beurteilen und in der Praxis anzuwenden. Das Modul umfasst dabei sowohl die juristischen und nicht-juristischen Anwendungsbereiche sowie formelle und informelle Verfahren der Raum­pla­nung.

Im Modul 17 Raum­pla­nung International erwerben die Stu­die­ren­den die Fähigkeit, die spezifischen Aus­wir­kungen von Globalisierung, Internationalisierung und Mi­gra­tion auf räumliche Entwicklungsprozesse in anderen sozialen, kulturellen und ökologischen Kontexten zu verstehen. Darüber hinaus hilft die Auseinandersetzung mit Planungsverfahren und Planungs­kulturen in internationaler Perspektive bei der Bestimmung der eigenen Rolle als Planer*in. Dazu wird das Modul den (stu­den­tischen) Erfah­rungs­aus­tausch zu inter­natio­nalen Themen der Stadt­entwicklung und Raum­pla­nung intensiv fördern.

Über das Modul Theorie der Raumentwicklung (Modul 18) erwerben die Stu­die­ren­den Fachkompetenzen über wichtige Theorie- und Modellansätze zur Beschreibung, Erklärung und Prognose räumlicher Entwicklungsprozesse als Grundlage des planerischen Handelns. Die Stu­die­ren­den wer­den befähigt, die Reichweite und Be­deu­tung dieser Ansätze zu beurteilen und sie in der Planung problemadäquat einzusetzen.

Neben den integrierenden Querschnittsmodulen lernen die Studierenden in den Sektoralplanungsmodulen fachspezifische Inhalte. Im Modul Landschaft und Umwelt (Modul 19) geht es darum, wichtige Kenntnisse über Landschaftsökosysteme zu bekommen – also wie sie aufgebaut sind, funktionieren, welche Leistungen sie erbringen und wie empfindlich sie reagieren. Außerdem wird vermittelt, was landschafts- und umweltplanerische In­stru­men­te bewirken sollen.

Im Modul Umwelt und Energie (Modul 20) lernen die Studierenden, wie man Fachplanungen zur Versorgung und Entsorgung aus technischer und (raum-)planerischer Sicht einordnet. Hier wird auch das Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Umweltschutz, Umweltplanung und nachhaltiger Raumentwicklung gefördert. Die Studierenden vertiefen ihre Kompetenzen für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Ingenieurwesen, Planung und Sozialwissenschaften.

Im Modul Verkehr und Mobilität (Modul 21) lernen die Studierenden, Konzepte für verschiedene Verkehrsträger zu entwickeln und zu bewerten. Sie beurteilen die Verkehrsauswirkungen anderer Planungsansätze und berücksichtigen Verkehrsbelange bei ihren eigenen Planungen.

Im Bereich Wohn- und Gewerbeimmobilien (Modul 22) erforschen die Studierenden alles Wichtige von der ersten Idee einer Immobilie bis zum Ende der Nutzungsphase – dazu gehören viele Begriffe, unterschiedliche Akteure, Präferenzen sowie Aufgaben und Methoden. Durch Übungsaufgaben und kleinere Fallstudien bauen sie ihre Fachkompetenz im Immobiliensektor auf und probieren das Gelernte direkt in praktischen Übungen aus.

Im Bachelor-Studiengang Raumplanung gibt es viele Möglichkeiten, um sich individuell zu vertiefen und ein eigenes Profil zu entwickeln. In den ersten Semestern können die Studierenden zum Beispiel bei der Wahl ihrer Studien­projekte ihren persönlichen Interessen folgen. Auch bei den Querschnittsmodulen kann man durch die Auswahl von Ver­an­stal­tun­gen und Prüfungsschwerpunkten in mündlichen Prüfungen seine individuelle Note setzen. Außerdem bieten die Module aus der Gruppe „Individuelle Vertiefung“ besonders im fortgeschrittenen Studium viele Wahlmöglichkeiten.

Im Modul Aktuelle Fragen der Raumplanung (Modul 23) haben die Studierenden die Chance, sich über spannende Entwicklungen in der Praxis und Theorie der Raumplanung zu informieren. Hier geht es um Themen, die sowohl national als auch international diskutiert werden. Die Studierenden können ihr Grundwissen mit aktuellen Diskussionen aus Wissenschaft und Politik verknüpfen und ihre Fach- sowie Methodenkompetenzen weiter ausbauen. Dabei verbessern sie auch ihre Schlüsselkompetenzen, wie das Diskutieren von Problemen und das Schreiben wissenschaftlicher Texte.

Das hochschulweite Studium fundamentale (Modul 24) bietet den Studierenden die Möglichkeit, andere Fachbereiche und deren Kulturen kennenzulernen, indem sie passende Lehrveranstaltungen aus anderen Studiengängen an der TU Dortmund besuchen. Zudem veranstaltet die Fakultät regelmäßig fachspezifische Events, die im Rahmen dieses Moduls besucht werden können.

In einer Praxisphase (Modul 25) vertiefen und erweitern die Studierenden ihre Fähigkeiten und Handlungskompetenzen. Sie wenden das Gelernte in verschiedenen Bereichen der Raumplanung an und lernen unterschiedliche räumliche Strukturen kennen. So bekommen sie einen Einblick in den Berufsalltag und können eine eigene berufliche Perspektive entwickeln. Das Praktikum sollte im Bereich Raumplanung stattfinden – sei es im öffentlichen Dienst, bei zivilgesellschaftlichen Organisationen, Planungsbüros oder privatwirtschaftlichen Unternehmen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Fakultät.

Mit der Bachelorarbeit (Modul 26) zeigen die Studierenden ihre Fach- und Methodenkompetenz, indem sie innerhalb einer bestimmten Zeit eine raumplanerische Fragestellung selbstständig nach wissenschaftlichen Standards bearbeiten. Die Arbeit kann theoretische, empirische oder konzeptionell-gestalterische Schwerpunkte haben. Da sie eigene Themen­vor­schläge einbringen dürfen, sind sie gefordert, ihren eigenen Schwerpunkt zu setzen.